Hendrinafest in St. Koloman

Was hat der „strickende Gott“ mit den Steyler Schwestern zu tun?
Hendrinafest 2024 ins St. Koloman, Stockerau – Wir sagen Danke!

Auch das schönste Fest geht einmal zu Ende und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Viele Freundinnen und Freunde der MHGG aus Goggendorf, Neusiedl an der Zaya, aus Stockerau und Wien, des Orthopädischen Spitals Wien-Speising, der Steyler Partner und Missionsprokur St. Gabriel International feierten mit uns den Festtag von Mutter Josepha, Hendrina Stenmans.

Bei einem Spaziergang im Klostergarten, bei Kaffee und Kuchen im Speisesaal und beim gemütlichen Ausklang im Festsaal gab es Raum für Gespräche. Manfred Lichtenberger informierte uns über das internationale Treffen von Steyler Partnern in Nemi und Barbara Weinberger-Zauner von Erfahrungen in der MHGG.  Die Blasmusik Goggendorf erfreute uns mit der musikalischen Gestaltung unseres Festgottesdienstes und mit stimmungsvollen Klängen beim anschließenden Zusammensein.

Sr. Christa Petra Ahrer stellte zu Beginn Hendrina als eine Frau vor, die ein verständnisvolles, mitfühlendes Herz und helfende Hände für die Menschen in ihrer Umgebung hatte und gleichzeitig sich mit Weitblick für das Schicksal von Menschen in anderen Ländern interessierte. So ist Hendrina in dankbarer Erinnerung geblieben, weil sie vielen Kranken geholfen hat. Als Vorsteherin der jungen Gemeinschaft entsandte sie die ersten Steyler Schwestern nach Togo, Westafrika. Auf ihrem Bild zur Seligsprechung sind deshalb sowohl das Geburtshaus in Issum als auch eine Hütte in Togo abgebildet.

Was hat der strickende Gott mit mitfühlendem Erbarmen zu tun? – mit Hendrina Stenmans zu tun?

Bei der Predigt verriet uns Pater Stephan Dähler mit einem Augenzwinkern, dass es, wenn man Gerüchten trauen darf, zur Gründung der Steyler Missionsschwestern kam, weil so viele Socken im Missionshaus der SVD zu stopfen waren. Und dann nannte Arnold Janssen die Frauen auch noch „Dienerinnen“. Aber Gott sei Dank wird „Diener:in sein“ in der Bibel anders verstanden – Eine Dienerin ist nach biblischem Verständnis die Vertraute, die Freundin, auf die man sich verlassen, der man alles anvertrauen kann.

Passend zu seinen Worten zeigte uns P. Stephan ein Geschenk seiner Mutter – ein Paar buntgestrickte Socken und teilte sein Gottesbild mit uns – Der strickende Gott.

Gott strickt Socken. Wie Hendrina für die Menschen in ihrer Nachbarschaft da war, sorgt Gott auch heute für die Menschen, die seine Nähe suchen. Aber Gott strickt auch ein Netz für die Welt, denn wir sind alle verbunden, er fängt uns auf.

Gott strickt sorgfältig. Verlorene Maschen werden gesucht und aufgefangen, hineingeholt in das Muster, erhalten ihren Platz. Gott strickt nicht zu locker, aber auch nicht zu fest. Gott führt sehr verschiedene und farblich unterschiedliche Fäden zusammen. Bunt soll das Netz sein und die ganze Welt umfassen.

Gott strickt nicht alleine. Er lädt uns ein mit-zu-stricken an der Gemeinschaft und am Geschick der Welt. Dazu sollen wir unseren kritischen Blick behalten, aufmerksam bleiben und unserer Berufung folgen – weiterstricken am Netzwerk Gottes, nicht zu fest und nicht zu lose, dass niemand erdrückt wird oder verloren geht. Es ist wichtig, Zusammenhänge zu erkennen und mitzugestalten, etwas zu verändern, etwas beizutragen. Was passiert, wenn ich an einem Faden ziehe? Verlorene Maschen gilt es wiederzuholen mit Fingerspitzengefühl und mitfühlendem Erbarmen. Dann wird unser Strickwerk andauern, die Welt umspannen, Wärme spenden und mit Mustern und Farben erfreuen.

Schön, dass es so bunt ist.

Danke für das wunderschöne Fest.