Langsam in Gott hineinwachsen

Vor kurzem durften wir Sr. Ingeburg zum 90. Geburtstag gratulieren. Seit 62 Jahren lebt sie ihre Mission in Papua-Neuguinea, 50 Jahre davon in Malala.

Sr. Ingeburg antwortet anlässlich ihres 90. Geburtstages: 

… Für mich ist das nichts Besonderes, aber für die Schwestern hier ist das einfach etwas Gewaltiges und Überwältigendes, dass ich noch hier bin und nicht zurückkehrte. Ich selbst danke dem lieben Gott, dass es so ist. Es ist ein unverdientes Geschenk, für das ich jeden Tag danke. Ob wir hier oder dort sind, auf das kommt es nicht an. Wir sind in der Hand Gottes und dort, wo Er jede von uns haben möchte. 

Mein Tagesablauf ist immer einfach. Ich stehe sehr früh auf und da die Kapelle ganz neben meinem Zimmer ist, verbringe ich meine erste Stunde mit Ihm. Dann feiern wir Schwestern die Laudes. Nach dem Frühstück dürfen wir uns die Zeit so einteilen, wie wir sie brauchen.

Noch schaffe ich es, zwischen Alexishafen und Malala hin und her zu fahren, wenn es auch beschwerlich ist. Doch die alten Leute in Malala, wo ich ja seit 1972 mit ein paar Unterbrechungen immer gewesen bin und alle kenne, warten auf mich oder schicken mir SMS-Nachrichten, um zu fragen, wann ich wieder komme. Es gibt so viel zu erzählen und niemand will zuhören. Das Zuhören ist eines der vielen Dinge, die fehlen. Niemand hat Zeit.

Unsere Aufgabe hier ist es, die jüngeren Mitschwestern mit Gebet zu unterstützen und das ist die schönste Aufgabe für uns alte Schwestern: Moses zu sein für die Jungen, die im Feld stehen. Das tun wir mit viel Liebe! Das ist die schönste Aufgabe für uns und wir wachsen dabei langsam in Gott hinein. Ich danke für das Gebet und die lieben Wünsche und hoffe, dass wir ein gutes Jahr verbringen dürfen. 

Foto: SSpS; Sr.Ingeburg im Bild links, mit rosa Geburtstags-Schärpe